Freitag, 4. April 2014

Es ist....wie es ist........(heute die erste)

Ja ich konnte schon immer echt gut Jammern,aber nie so schlimm wie in der Zeit nach dem Unfall.
Eines morgens bei der Chefarztvisite  beschlossen die Ärzte dann eine erneute Schichtaufnahme des Genicks um fest zu stellen ,ob sich der Knorpel und Knochen  jetzt endlich gebildet und gefestigt hatte.
Wieder in die Radiologie!
Dieses mal bin ich alleine zu Fuß dort hin gegangen.Was für ein Erlebnis?
Das mit dem Taxifahrer vom letzten mal hatte sich zwar erledigt ,er war nach dem Radiobericht tatsächlich entlassen worden und ich hatte von der Taxizentrale einen riesigen Blumenstrauß als Entschuldigung bekommen,aber so eine Reaktion wollte ich nicht wieder heraus fordern.
Zu Fuß war der Weg auch tatsächlich viel Kürzer ,man konnte nämlich über das Klinikgelände laufen und musste nicht außen um .Das Gelände war sonst nur für die Rettungsfahrzeuge und Fußgänger frei gegeben.
Ich also wieder da hin und wieder auf diese hohe Liege klettern,aber siehe da es klappte besser  als Wochen vorher beim letzten mal.Ich war beweglicher geworden und meine Beine erheblich kräftiger.Liegen konnte ich dank des Fixateurs immer noch nicht ,aber das ließ sich nun mal nicht ändern,so lange ich dieses schreckliche Ding tragen musste.
Die Bilder waren leider wieder eine Enttäuschung,ich wusste echt nicht wie ich das verdient hatte .
Ich hatte das Gefühl ich sollte das Scheißding ewig tragen.Es hatte sich zwar Knorpel gebildet aber nicht genug um den Fixateur gefahrlos zu entfernen ,also weiter tragen(grummel)
Man habe ich mich da benommen,ich bettelte schon richtig darum endlich nach Hause zu dürfen und ging den Ärzten bestimmt schon Höllisch damit auf die Nerven.
Irgendwann half das generve aber scheinbar und ich kam mit dem Gejammer meinem Ziel bei den Ärzten näher.
Die Ärzte würden mir erlauben nach Hause zu gehen wenn.......
Das Tracheostoma zu gewachsen sei,und ich mich seelisch Stark genug fühlen würde mit dem Fixateur nach Hause entlassen zu werden,denn diesen sollte ich wohl noch einige Zeit tragen müssen.
Außerdem sollte gesichert sein zu allen Kontrollen ins Krankenhaus kommen zu können.
Ich wollte Tapfer sein ,wenn ich nur endlich nach Hause könnte.So zogen wieder einige Tage an mir vorbei,der Luftröhrenschnitt ging noch nicht ganz zu .Das Laufen klappte echt gut und der Fixateur war durch meine neu gebildeten Muskeln nur noch halb so schwer zu ertragen,vom Gewicht her.
Für die Krankenschwestern und Pfleger und sogar die Ärzte machte ich immer ein fröhliches Gesicht ,es wirkte wohl tatsächlich Tapfer und mutig was ich so Tat .In der Zeit äußerten sie immer wieder wie Bewundernswert sie meine Einstellung finden würden,ich würde es schon schaffen in meinem zukünftigen Leben(Lach ,wie weit der weg noch werden sollte)
Ich fühlte mich aber teilweise wirklich nicht mehr so schlimm,hatte mich wohl damit abgefunden .
Ja jetzt ,wo ich zurück denke .So schlecht wie es mir immer wieder ging auch wenn ich abends allein war und gegrübelt und geweint habe .
Ich habe es überlebt,den letzten Rest würde ich auch noch schaffen,da war ich mir mittlerweile sicher.
Bald wäre ich endlich zu Hause!!!
Bei jeder Visite nervte ich die Ärzte mit der Farge wann ich endlich nach Hause könnte ,man ich hatte es so satt.
Ich erzählte denen sogar das meine ehemalige Stiefmutter Krankenschwester sei und sie die Verbände am Tracheostoma wechseln könnte,und das mein Mann bei den Sanitätern beim Bund ist und auch meinen Fixateur reinigen könnte und Verbände wechseln.Der Professor fand glaube ich meine Vorschläge  nicht mal schlecht,glaube ich .Er wollte sehen wie es mir die nächsten Tage gehen würde und dann entscheiden ob er mich entlassen kann.
Ich sollte mir nur im klar darüber sein das es Zu Hause doch ganz anders werden würde als in der Klinik und das ich noch sehr viel vor mir hätte in der Zukunft,meine Termine immer wahr nehmen müsste usw.lalalal...
Nach dem Gespräch fingen noch ein paar Hardcore Tage an ,Tests über Tests wurden gemacht ,Blutentnahmen,und Röntgen und die Neurologen kamen nochmal mit Untersuchungen der Gehirntätigkeit und Körperfunktionen.Alles Bestens in Ordnung ,der rechte Arm nicht so ganz aber der sollte mit täglichen Übungen auch bald wieder fit sein..
Sogar einen Sehtest musste ich plötzlich noch machen????
Weil mir manchmal Bilder vor den Augen verschwammen!jupdidu aber alles bestanden .
Das Wochenende näherte sich rasant und als ich bei der nächsten Visite wiedermal fragte wann ich denn endlich nach Hause gehen könnte ,sagte der Professor endlich das ich am übernächsten Tag nach Hause entlassen werden könnte ,wenn ich wollte und mich sicher genug fühlen würde.
Sicher Fühlen????
Ich war ehrlich und sagte das ich Angst haben würde vor den Reaktionen meiner Mitmenschen ,aber die würde ich auch in einigen Wochen noch haben.Ich musste es jetzt einfach wagen und es hinter mich bringen.
So einfach war das .
Meine Bettnachbarin war einige Tage vorher auch schon entlassen worden ,mit einigen Tränen beim Abschied ,wir hatten uns doch schon sehr aneinander gewöhnt und öfter unseren Spaß zusammen gehabt mit einigen echten Lachflashs .
Kaum war die Visite aus dem Zimmer hatte ich mein Telefon schon in der Hand und rief meine Schwiegereltern und Eltern an um ihnen zu sagen das ich endlich nach Hause kommen würde .
Mein Mann saß ja schon im Auto um mich wieder zu besuchen.
Sie schienen sich ehrlich zu freuen.


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