Donnerstag, 3. April 2014

Und schon geht es weiter:es ist....wie es ist....

Ja es war Deprimierend ,aber wie sollte ich meine Situation ändern?
Ich war hilflos allem ausgesetzt was die Ärzte aus mir machen würden,was machen könnten!
Also weiter Geduld haben und Ruhe bewahren.
An einem Vormittag kam dann die Kriminalpolizei zu Besuch bei mir ins Zimmer.
Sie wollten mich zu dem Unfall befragen.Es sei zwar schon eine ganze zeit seit dem vergangen ,aber ich wäre ja so lange nicht ansprechbar gewesen.
Ob ich noch was von dem Unfall wüsste???He??? Ich litt doch nicht unter Alzheimer ,mein Gehirn funktionierte doch wieder einwandfrei oder etwa nicht ????
Ich erzählte es ihnen also aus meiner Sicht,ich hatte ja lange genug darüber nach gegrübelt.Von dem Ausbremsmanöver erzählte ich und auch von dem Typen in dem anderen Auto,dieser hatte sich natürlich nicht auf den Zeitungsbericht hin gemeldet und auch nicht auf die Suchanzeige nach Zeugen.
So mussten sie mir meine Geschichte glauben  oder eben nicht,den einzigen Zeugen den sie noch hatten war der LKW Fahrer gewesen,der hatte zwar das andere Auto auch gesehen aber in dem Moment auch keine Kennzeichen notiert!Wie auch?
Tolle Wurst,ich hoffte der andere Autofahrer würde immer an mich denken und was aus mir werden würde,aber wahrscheinlich interessierte es ihn auch später nicht wirklich!!
Was würde es ihn angehen wie es mir da ging und wie es mir heute gehen würde!!!!
Die Polizisten verabschiedeten sich schnell und ich glaube sie waren froh als sie aus meinem Zimmer waren und meinen Anblick nicht länger sehen mussten.
Sie konnten ja nichts dafür,ebenso wenig wie alle anderen!.
So verflogen die Tage ,alles wurde besser ich hatte gebeichtet das ich alleine ohne Krücken gehen üben würde und so übte ich es auch mit der Physiotherapeutin ohne diese nervigen Dinger.Ich lernte wieder besser zu sprechen und dank der Logopädin auch Trinken und Essen was ohne Unterlippe und Zähnen doch schwerer war als man denkt!
Ich bekam langsam Heimweh,wenn mein Mann mit meiner Tochter nach den Besuchen wieder nach Hause fuhr,wollte ich gerne mitfahren endlich raus aus dem Krankenhaus!Nach Hause!!
Ich bekam immer mal wieder auch anderen Besuch,meist meine Familie ,von meinen Freunden sah ich nach dem Unfall nicht mehr viel.
das sie selber Angst haben könnten falsch auf mein Aussehen zu reagieren,oder zu geschockt darüber wären daran dachte ich in der Zeit noch nicht.
Die Fortschritte die ich machte waren echt gut und irgendwann fragte mal ein Arzt ob ich nach Hause würde wollen,was für eine Frage?
Die Ärzte waren der Meinung bei den Fortschritten könnte ich vielleicht bald erst einmal das Krankenhaus verlassen und mich zu Hause vom Krankenhaus erholen,was für ein Witzbold.
Der Luftröhrenschnitt müsste dazu verschlossen sein,also zu gewachsen.Was er zu diesem Zeitpunkt aber immer noch nicht ganz war .Wenn er nicht verbunden war Pfiff immer noch Atemluft da raus .Tja daran sollte das nach Hause gehen nicht scheitern.
Ich übte gehen und sprechen wie eine Verrückte,wollte ich doch endlich nach Hause .
Wenn nicht gerade Visiten oder Untersuchungen anstanden ging ich über den Flur und sogar schon runter an die frische Luft.
Betete jeden Tag beim Verbandswechsel das blöde Loch an meinem Hals wäre endlich zu gewachsen,aber natürlich nicht.
Dann kam wieder so ein Blöder Moment ,ich sollte runter in den Op gehen .Der Fixateur sollte nachgezogen werden,das hieß Schrauben fester in meinem Schädel drehen.
Ich also ganz tapfer runter und den richtigen Raum gesucht .
Ein bisschen mulmig war mir schon,die letzten male hatten sie die Schrauben ja nachgestellt da lag ich noch im Koma und habe da nichts von mitbekommen .Nun würde ich es ja life und bei vollem Bewußtsein mitbekommen.
Auf in den Kampf rein in den Richtigen Raum.Ein Pfleger hielt mir schon schwungvoll die Tür auf und begrüßte mich erfreut und Lustig lachend,mir war lachen für den Moment entfallen.
Was der wohl so lustig fand?
Ich wusste es nicht ,aber war auch egal so nervös wie ich war .Ich wurde von einem Arzt in Empfang genommen der mir dann auch gleich erklärte was gemachte werden würde,wie da von statten ging.
Ich soll mich egal was passieren würde nur auf keinen Fall bewegen,die hatten ja leicht reden.
Mit mehreren Pflegern standen sie um mich rum ,samt Akkuschrauber glaubte ich gesehen zu haben.
Zwei Pfleger hielten mich fest und einer erklärte was gemacht werden würde,der Arzt würde alle 4 Schrauben die in den Schädeldecke stecken würden etwas weiter rein drehen,damit der Fixateur weiterhin fest und bewegungslos sitzen würde.Uuuuuuunnnnnnndddddd es täte auch nicht weh!
Es täte nicht weh hat er gesagt,und ich musste mal wieder nachfragen ob er es auch schon mal gehabt habe?oder woher er denn wüsste das es nicht weh täte?
Ich konnte solche Sprüche echt nicht mehr ab,es war doch ähnlich wie wenn die Schwestern oder Pfleger ins Zimmer kamen und mich fragten ob wir uns denn jetzt mal waschen wollten??
Hatten die sich vorher nicht gewaschen ,wollten die sich mit mir waschen ?wie Blöde solche Sprüche immer waren???ohh  man!
Leute der Arzt der gesagt hatte es täte nicht weh,hatte gelogen.Es tat weh !
Ich hatte das Gefühl sie würden mir den Schädel brechen ,als wenn sie die Schrauben ganz in meinem Kopf versenkt hätten.Schön wenn der Schmerz nach lässt.
Ja so sahen sie aus die Highlights in meinen neuen Leben.
Hatte ich mich früher gefreut mit Freunden unterwegs zu gehen freute man sich hier scheinbar schon über abnehmende Schmerzen oder Momente die Endlich zu ende gehen würden.Hauptsache man hatte keine Langeweile
Lesen ,Fernsehen,Gehübungen,Visiten,Untersuchungen und auf Besuch warten.Was für ein Leben?
Das Thema Freunde war in dieser Zeit kaum noch ein Thema,ich erinnere mich das meine Beste Freundin und ihr Mann der damals Beste Freund meines Mannes mal zu besuch auf der Intensivstation waren,wenn sie später nochmal da waren kann das nicht sehr oft gewesen sein ,ich glaube sie waren eher gar nicht mehr da.
Sonst würde ich mich daran erinnern.
Ich war zu der Zeit sehr traurig das sich scheinbar alle von mir abgewandt haben,meinen Anblick vielleicht fürchteten und mit so einer verunstalteten Person nichts mehr zu tun haben wollten,zu dem Zeitpunkt dachte ich so ,war eintäuscht und auch unsagbar wütend.
Heute denke ich ,habe ich verstanden das nicht jeder mit der neuen Situation umgehen konnte ,sie hatten vielleicht auch Angst ,ebenso wie ich vor ihrer Reaktion wenn sie mich sehen würden .Und wie ich dann auf ihre Reaktionen reagiert hätte.
Jedenfalls schliefen so ziemlich alle Verbindungen ein.Kontakt hatte ich nur noch zu meiner Familie ,die hielten natürlich immer zu mir.
Obwohl auch ihre Mitleidigen Blicke musste ich manchmal ertragen ,es konnte sich keiner davon frei sprechen,es wäre ja auch gelogen gewesen wenn sie behauptet hätten es wäre alles Gut .
Ich war nie ein Supermodell ,hatte nie entsprechende Maße ,aber ich habe mich wohl gefühlt so wie ich war jedenfalls meistens.
Seufz das war jetzt ein für alle mal erledigt ,vorbei ,gegessen für alles Zeit verloren ,nun hieß es das beste
drauß machen.

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